Eine Halbzeit zum vergessen
BG89 AVIDES Hurricanes Rotenburg vs. VfL VIACTIV-AstroLadies Bochum 72:54
(20:11; 26:10; 12:16; 14:17)
Auf ein temporeiches und intensives Spiel hatte sich Bochum im dritten Spiel der Halbfinalserie eingestellt. Und das war es auch von Anfang an. Physisch waren die VIACTIV-AstroLadies zwar anwesend, doch mental standen die Bochumerinnen in der ersten Halbzeit vollkommen neben sich. Anders die Gastgeberinnen, die sehr entschlossen und konsequent agierten. So schaffte es Rotenburg durch viele schnelle Stopps und dem passenden Umschaltspiel Bochum zu überlaufen und zu scoren. In dem hektischen Hin-und-Her konnte Bochum dennoch zu scoren und in Reichweite zu bleiben (20:11). Bochum schaffte es jedoch nicht sich in der Viertelpause zu resetten und auf den Gameplan zu fokussieren. Stattdessen blieben die Gäste fast vier Minuten lang ohne Score, während Rotenburg einen 11:0 Run startete. So stand es nach 14 Minuten 31:11 für die Hurricanes. Bochum hatte in der ersten Halbzeit nicht nur die Hypothek von vielen Turnovern zu tragen, sondern auch von schlechten Trefferquoten (2P: 4/13, 3P: 2/17). So ging es mit einem 25 Punkte Rückstand in die Halbzeit (46:21).
In der zweiten Halbzeit zeigten die Bochumerinnen ein anderes Gesicht und kamen mit viel Schwung aus der Kabine. Innerhalb 90 Sekunden konnten die VIACTIV-AstroLadies die 20 Punkte Marke knacken (46:28) und Rotenburgs Trainer Christian Greve zu einer Auszeit zwingen. Mehr und mehr Stopps konnten die Gäste produzieren, doch es fehlte an Ideen und Treffsicherheit im Angriff, um die große Aufholjagd zu starten. Zu groß war die Bürde aus der ersten Halbzeit, um gegen eine Mannschaft wie Rotenburg das Spiel zu drehen.
Am Ende war die Enttäuschung über die verdiente 72:54 Niederlage und vor allen Dingen über die Leistung in der ersten Halbzeit groß. Die Mannschaft muss sich eingestehen, an diesem Tag nicht bereit für den großen Kampf gewesen zu sein. Dies schmälert keineswegs die Leistung der VIACTIV-AstroLadies in dieser Saison, die geprägt war von vielen Wechseln an der Seitenlinie, einer schwachen Hinrunde und Verletzungssorgen. Die Mannschaft stand immer zusammen und hat es geschafft mit viel Wille und Energie zum richtigen Zeitpunkt der Saison zu performen und so eine großartige Reise in den Playoffs erleben zu dürfen. Besonders dankbar sind die Spielerinnen für die Unterstützung aus ihrem Umfeld und den tollen Support in Scheeßel von ca. 35 mitgereisten VfL-Fans, die bis zur letzten Sekunde alles gegeben und ihre VIACTIV-AstroLadies trotz Niederlage lautstark gefeiert haben.
Am kommenden Donnerstag (09.05.24) wollen die Bochumerinnen ihre Saison mit einer Medaille veredeln. Im Spiel um Platz drei wird Bochum auswärts gegen die Falcons Bad Homburg antreten, die sich ebenfalls im dritten Spiel des Halbfinals mit 75:61 gegen Wasserburg geschlagen geben mussten.
Scheller (2), Morsbach, E. (6), Morsbach, L. (3/1), Filewich (2), Strozyk (6), Birtner (2), Martin (5), Kullik (14/4), Tews (12/1), Barroso-Perez (2)