AstroLadies holen sich Auswärtssieg im Hexenkessel von Wasserburg
Eine 700 Kilometer lange Auswärtsfahrt, ein nächtlicher Feueralarm im Hotel und ein stimmungsvoller Playoff-Samstag – das Viertelfinalhinspiel der VfL VIACTIV-AstroLadies Bochum beim TSV Wasserburg in der 2. DBBL bot bereits vor dem Tip-Off eine ganze Menge Gesprächsstoff. Und am Ende setzte sich das Team von Mario Zurkowski mit einem überzeugenden 81:60-Auswärtssieg durch und verschaffte sich eine hervorragende Ausgangslage für das Rückspiel in Bochum.
Feueralarm und Fastbreaks: Ein Auftakt mit Hindernissen
Die Anreise und Vorbereitung am Vortag des Spiels verlief zunächst entspannt und wie geplant. Mit der Ruhe am Karfreitag war es aber gegen 22.15 Uhr vorbei, als ein Feueralarm das Team aus der Nachtruhe riss. Glücklicherweise konnte die Lage schnell geklärt werden, und so stand einem intensiven Playoff-Samstag nichts mehr im Weg. Bei bestem Wetter und guter Stimmung in der vollen Halle begann das Spiel mit hohem Tempo – aber auch vielen Unkonzentriertheiten auf beiden Seiten. Wasserburg eröffnete die Partie mit einem Dreier und nutzte das hektische Spiel zunächst besser. Sie konnten eine leichte Führung herausspielen. Besonders die Freiwürfe hielten die Gastgeberinnen in der ersten Halbzeit im Spiel. Mit zunehmender Spieldauer fanden die AstroLadies jedoch besser in ihren Rhythmus und kämpften sich zur Halbzeit zu einer knappen 41:38-Führung.
AstroLadies übernehmen die Kontrolle – und dominieren das Schlussviertel
Nach dem Seitenwechsel kippte die Partie zugunsten der Bochumerinnen. Die Defensive agierte aggressiv und fokussiert, ließ kaum einfache Würfe zu, unterband das Fastbreak-Spiel und kontrollierte das Geschehen unter den Körben. Insgesamt sicherten sich die AstroLadies 50 Rebounds – 37 davon durch vier Spielerinnen. Offensiv lief der Ball flüssig durch die Reihen, viele Abschlüsse waren klug herausgespielt. In der entscheidenden Phase wuchs der Vorsprung kontinuierlich, auch weil Wasserburgs Kräfte schwanden und gleich zwei wichtige Spielerinnen – Maria Perner und Bente van Beers – imi 4. Viertel frühzeitig mit fünf Fouls vom Feld mussten.
Im letzten Viertel ließ die Bochumer Defense nur noch fünf Punkte zu – und sorgte für ein echtes Statement. Für Begeisterung auf der Bank der AstroLadies sorgten zwei fantastisch herausgespielte Dreier von Julia Martin in der Schlussminute, der letzte sogar per Buzzerbeater – der Schlusspunkt unter einen starken Auftritt.
Top-Performances und geschlossene Teamleistung
Tegan Graham war mit 24 Punkten (9/19 FG) Topscorerin des Spiels. Julia Martin überzeugte mit 19 Punkten bei 7/13 aus dem Feld, darunter 4/7 Dreier. Keylyn Filewich legte mit 16 Punkten (8/12 FG) erneut eine starke Partie auf. Lisa Kullik (9 Rebounds, 3 Assists) und Ramona Tews (11 Rebounds, 4 Assists) waren fleißig unter den Körbern und zeigten ihre Passqualitäten. Nicht dabei waren bei den AstroLadies Darina Zraychenko und Laura Barroso Perez, die vorsichtshalber noch aussetzte. Emma Morsbach hingegen wurde rechtzeitig fit und konnte spielen (4 Punkte, 2 Rebounds). Topscorerin der Wasserburgerinnen war Kathleen Hill mit 16 Punkten.
Ausblick: Alles klar für das Rückspiel?
Mit dem 81:60-Erfolg bleiben die AstroLadies in den Playoffs ungeschlagen und haben nun alle Trümpfe in der Hand. Doch vor dem Einzug ins Final Four steht noch das Rückspiel in der Bochumer Rundsporthalle an. Am kommenden Samstag, 26. April, um 14 Uhr, empfangen sie die Gäste aus Wasserburg. Mit einem 21-Punkte-Vorsprung im Rücken kann das Team von Coach Zurkowski selbstbewusst auftreten – weiß aber auch, dass noch nichts entschieden ist.
Text: Marco Baron | MCB Sport